Das 27. Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg (JFBB) vom 12. bis 22. August 2021 - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Juedisches Leben



AVIVA-BERLIN.de 9/19/5784 - Beitrag vom 09.08.2021


Das 27. Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg (JFBB) vom 12. bis 22. August 2021
AVIVA-Redaktion

Die 27. Ausgabe des JFBB vereint jüdische und nicht-jüdische Prominenz auf und vor den Leinwänden sowie hinter den Festivalkulissen. Es zeigt mit 45 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen sowie High End-Serien jüdische Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Eröffnung am 12. August im Potsdamer Hans Otto Theater mit der queeren schwarzen Komödie SHIVA BABY, dem gefeierten Debüt der kanadischen Regisseurin Emma Seligman.




Im Rahmen des JFBB, das vom 12. bis 22. August 2021 stattfindet, wird Seligmans Film, der die Kanadierin dank "hoher Erzählkunst" und "Stadtneurose" in eine Reihe neben "Woody Allen, Greta Gerwig und Noah Baumbach" (Süddeutsche Zeitung) stellt, in Berlin und Potsdam zu sehen sein.

"SHIVA BABY zeigt, dass es manchmal eine sehr gute Idee sein kann, aus einem Kurzfilm noch einen Langspielfilm zu machen und Ideen auszuarbeiten. Die Shiva, die Trauerfeier, ist hier das lustvoll ausgespielte Setting für eine Komödie, deren Komik mit einiger Beklemmung und Klaustrophobie daherkommt", beschreibt Lea Wohl von Haselberg aus dem neuen JFBB-Programmkollektiv. "SHIVA BABY ist der perfekte JFBB-Eröffnungsfilm. Er zeigt, wie viel unterschiedliche Töne in ein und demselben Film möglich sind – eine Diversität der Tonalitäten, Farben und Figuren, die sich durch das ganze Festivalprogramm ziehen wird."

Beim JFBB läuft SHIVA BABY neben Werken wie Max Nosseks bewegendem Klassiker SINGING IN THE DARK (1956), dessen restaurierte Fassung beim JFBB seine Deutschland-Premiere feiert und Laura Gabberts OTTOLENGHI AND THE CAKES OF VERSAILLES, bei dem Foodies schon das Wasser im Mund zusammenlaufen dürfte, in der Sektion "Kino Fermished".
Besonders im Blickpunkt des JFBB stehen die beiden Wettbewerbe des Festivals – der "Wettbewerb Spielfilm" und der neu ins Leben gerufene "Wettbewerb Dokumentarfilm". Die Reihe "Deutsch-polnische Zeitreise" sowie die High End-Serien gewidmete Sektion "SERIAL FRESH: Series from Israel" komplettieren die neue Programm-Struktur des JFBB.

Jüdische und nicht-jüdische Prominenz auf und vor den Leinwänden

Die deutschen Filmstars Albrecht Schuch (SYSTEMSPRENGER, BERLIN ALEXANDERPLATZ) und Jella Haase (FACK JU GÖTHE, KOKON) glänzen beim JFBB in dem biografischen Schwarz-Weiß-Film LIEBER THOMAS von Andreas Kleinert. August Diehl (INGLOURIOUS BASTERDS) schmiedet Rachepläne in PLAN A, einem actionreichen Polit-Thriller nach der wahren Geschichte einer jüdischen Untergrundgruppierung, die nach Kriegsende plante, das Trinkwasser in mehreren deutschen Städten zu vergiften. Harvey Keitel und Udo Kier spielen in der bereits mehrfach gekrönten Romanverfilmung THE PAINTED BIRD des tschechischen Regisseurs Václav Marhoul. Anna Unterberger (GUNDERMANN) wird auch persönlich zu Gast sein bei der Präsentation des Wettbewerbsspielfilms 200 METERS, eine internationale Koproduktion des palästinensischen Regisseurs Ameen Nayfeh.

Europapremiere beim JFBB feiert das dokumentarische Porträt IRMI, in dem Hanna Schygulla, Ikone aus dem filmischen Werk von R.W. Fassbinder, der bereits verstorbenen deutsch-jüdischen Protagonistin Irmi Selver ihre Stimme leiht. Und auch ihre prominente Kollegin Katharina Thalbach ist stimmlich beim JFBB zu Gast und spricht die die verstorbene Mutter des Regisseurs in WHO´S AFRAID OF ALICE MILLER?. Granden wie Schauspielerin Sharon Brauner und die Sängerinnen Nana Mouskouri und Jocelyn B. Smith erinnern uns in Marc Boettchers BELINA - MUSIC FOR PEACE nicht nur an das Lebenswerk der polnisch-jüdischen Sängerin Belina (1925-2006), sondern auch die verbindende Kraft der Musik. In der JFBB-Sektion ZEITREISE ist die DEFA-Produktion DIE SCHAUSPIELERN (1988) zu sehen, mit der Corinna Harfouch ihren Durchbruch auf der Leinwand feierte.

Ein Zeitzeugengespräch im Potsdamer Filmmuseum mit Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff und dem Ausschwitz-Überlebenden Leon Schwarzbaum, der im Februar seinen 100. Geburtstag feierte, sowie zwei Werkstattgespräche mit dem israelischen Filmemacher Yehonatan Indursky (u.a. Netflix-Serie SHITSEL), der beim JFBB seine Serie AUTONOMIES zeigt, im Jüdischen Museum Berlin und im Delphi Lux bauen beim JFBB die Brücke zwischen Zuschauer*innen und Leinwand.

Die namhaft besetzte Jury des 27. Jüdischen Filmfestival Berlin und Brandenburg

Der X-Filme-Mitbegründer Dani Levy, der mit der Komödie ALLES AUF ZUCKER den Deutschen Filmpreis gewann, brachte – trotz Corona – im vergangenen Jahr DIE KÄNGURU-CHRONIKEN auf die Leinwände.
"Juryarbeit ist immer inspirierend und aufregend. Ich genieße jede Gelegenheit, Filme von Kolleginnen und Kollegen zu sehen. Das JFBB ist eine 1A Adresse für spannende jüdische Filme aus aller Welt. Insofern freue ich mich auf heiße Diskussionen", sagt Dany Levy, der als Juror über die/den Gewinner*in des mit 3.000 EUR dotierten Gershon-Klein-Spielfilmpreis entscheidet. An seiner Seite in der Spielfilmjury: Tänzer und Schauspieler Yousef Sweid, u.a. bekannt aus der weltweit gefeierten Netflix-Serie UNORTHODOX sowie Laura Cazés, Mitbegründerin des seit 2019 jährlich stattfindenden "Jewish Women Empowerment Summit".

Open-Air-Screenings

Dieses Jahr findet das JFBB in 13 verschiedenen Kinos bzw. Open-Air-Venues in Berlin und Potsdam statt.
In Berlin werden die JFBB Open-Air-Screenings unter Sternen im Insel-Kino (Insel der Jugend, Treptower Park), Kiezkino Charlottenburg (S-Bahn-Station) und im Kino Alte Münze (Berlin Mitte) vom Mobile Kino gehostet.
Ab 5. August jeweils donnerstags wird die Leinwand im Garten der Synagoge Fraenkelufer mit jüdischen Filmen bespielt.

Aktuelle Infos zu den Filmen, der Filmliste des 2021er Gershon-Klein-Dokumentarfilmpreis und den Spielstätten:

www.facebook.com/jffberlin und jfbb.info

Zur Geschichte und Gegenwart des Jüdischen Filmfestival Berlin und Brandenburg
Das Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg wurde 1995 von Nicola Galliner, damals noch im Rahmen der Kulturarbeit der Jüdischen Gemeinde Berlin, gegründet. Seitdem entwickelte es sich kontinuierlich weiter, wurde bald unabhängig und dehnte sein Festivalgebiet auf ganz Berlin und Potsdam auf. Heute ist es das größte jüdische Filmfestival in Deutschland.


Das 27. Jüdische Filmfestival Berlin | Brandenburg (JFBB) findet vom 12. bis 22. August 2021 statt. Maßgeblich unterstützt wird das JFBB unter anderem durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH, die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und die Landeshauptstadt Potsdam sowie die Mittelbrandenburgische Sparkasse.


Pressemitteilung Potsdam/ Berlin, 29. Juli 2021

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Beitrag vom 09.08.2021

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